ZU SEXY FÜRS PLAKAT?!

Justizminister Maas möchte sexistische Werbung verbieten. Dabei soll jegliche Werbung untersagt sein, die das eine oder andere Geschlecht diskriminiert und Männer und Frauen auf Sexualobjekte reduziert. Selbst Werbesprüche wie: „Auch Männer haben Gefühle: Durst“ sollen künftig verboten sein. Wo kommen wir an, wenn der Staat uns vorschreibt, was er als Sexismus sieht, und der Industrie verbietet, ihre Produkte so zu bewerben, wie sie es für richtig erachten? Wenn er nackte Hintern als sexistisch bezeichnet, kann man das ja vielleicht noch irgendwie etwas nachvollziehen, aber jegliche geschlechterdiskriminierende Werbung verbieten? Das geht nicht! Denn dann müsste quasi jede Werbung verboten werden, die wo die Frau als Hausfrau dargestellt wird (auch das kann als geschlechterdiskriminierend angesehen werden, es gibt schließlich auch Hausmänner), die wo der Mann als starker Muskelprotz dargestellt wird (Frauen können ebenso gut viele Muskeln haben. Es gibt auch Männer die nicht tagtäglich ins Fitnessstudio gehen und nicht einen Körper voller Muskeln haben, die werden dann damit ja auch diskriminiert). Wenn wir das tun würden, gibt es quasi kaum mehr Werbung, die nicht sexistisch ist. Wie soll außerdem entschieden werden, was diskriminierend ist und was nicht? Sowas ist immer eine subjektive Meinung und kann nicht objektiv beurteilt werden. Außerdem ist es doch absurd, dass jemand der noch nie in seinem Leben in der Marketingbranche gearbeitet hat, meint, verstehen zu können wie man Produkte besser vermarkten kann.
Ich habe mich noch nie von Werbung persönlich angegriffen oder diskriminiert gefühlt als Frau. Werbung muss auch mal provokant sein, um sich von anderen abzuheben und das Produkt optimal vermarkten zu können. Solche Werbungen werden ja nicht einfach willkürlich erstellt, sondern sind das Resultat aus unter anderem Markt- und Zielgruppenanalysen. Die, die es ansprechen soll, wird es mit der Werbung auch ansprechen und alle anderen eben nicht. Aber vielleicht wird die Werbung im Kopf bleiben, weil sie eben anders war als die anderen und das ist genau das, was Marketingfachleute mit ihren Konzepten bewirken sollen und wollen.
Ich möchte nicht in einem Staat leben, wo jede Art von Werbung womöglich verboten wird, weil sie ansatzweise sexistisch sein könnte in den Augen einer Person. Ich möchte nicht bevormundet werden, was ich sehe. Das hat nichts mehr mit potenzieller Diskriminierung zu tun sondern ist einfach pure Kontrolle und Bevormundung des Staates den Bürgern gegenüber. Klar sollte die Werbung nicht jemanden niedermachen, doch dafür gibt es bereits jetzt den Deutschen Werberat. Entscheidungen und Beanstandungen von selbigem hatten in den letzten Jahren eine Durchsetzungsquote von durchschnittlich 95%. Es hat bisher doch ganz gut geklappt, also lasst nicht die Regulierungswut wüten sondern die Leute einfach ihren Job machen lassen.

 

von Victoria Hentzen

 

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