Schüler gehen in 6 Wochen Ferien – Lehrer in die Sommerarbeitslosigkeit

Schüler gehen in 6 Wochen Ferien – Lehrer in die Sommerarbeitslosigkeit

Die Jungen Liberalen Hessen fordern, den befristeten Arbeitsvertrag nicht zu einem Dauerinstrument für Lehrer werden zu lassen. Wenn trotz einer Lehrerversorgung von 105 Prozent rund 1.000 Lehrer mit Beginn der Sommerferien arbeitslos werden, dient dies weder der Planungssicherheit der Schulen noch werden qualifizierte Lehrer in Hessen angeworben. Bildungsqualität in Hessen darf nicht nur auf dem Papier gut aussehen.

Wiesbaden. Zu Beginn der sechswöchigen Sommerferien in Hessen zeigt sich wieder ein trauriges Bild in der bundesweiten Statistik: Hessen belegt den bedauerlichen zweiten Platz bei der Arbeitslosigkeit der Pädagogen.

Lucas Schwalbach, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Hessen, sieht die Zahl von ca. 6.000 befristeten Lehrerstellen kritisch: „Warum sollte ich mich als junger qualifizierter Lehrer für den Standort Hessen entscheiden? Sich als junger Mensch, der in die Berufswelt einsteigt, von einem aussichtslosen Zeitarbeitsvertrag zum nächsten zu hangeln bietet eine große Unsicherheit. Aus anderen Branchen kennen wir dieses Vorgehen. Doch dürfen wir Lehrer nicht wahllos verschieben, wenn wir gleichzeitig auch eine konstante Leistung in den Klassenzimmern wollen.“

„Die Bildung der hessischen Schüler scheint innerhalb der Landesregierung eine untergeordnete Rolle zu spielen, anders kann ich mir die Ausweitung der Befristungen nicht erklären. Leider entpuppen sich die Versprechungen der Landesregierung, das Bildungsland Hessen zu stärken, als heiße Luft. Was auf dem Papier nach Qualität aussieht, erweist sich bei wachsender Klassenstärke und der Sommerarbeitslosigkeit von Lehrern als in der Realität unzutreffend. Hessen darf den bildungspolitischen Anschluss nicht länger verlieren”, so Schwalbach.

Die Jungen Liberalen fordern daher Herrn Professor Lorz auf, den hessischen Lehrern den Respekt entgegenzubringen, den sie verdienen und Schluss zu machen mit der Sommerarbeitslosigkeit.  

Auch aus Sicht der Schüler stößt die hohe Zahl der Lehrer mit befristeten Arbeitsverträgen bei den JuLis auf Unverständnis. „Schüler profitieren mehr von einer konstanten Begleitung der Lehrer über einen längeren Zeitraum als von ständig wechselnden Lehrkräften”, so Schwalbach abschließend.

V.i.S.d.P. Lisa Freitag